Am vergangenen Sonntag, den 10.03 hieß es ein letztes Mal für unsere erste Mannschaft: Siegpflicht! Während wir im direkten Zweikampf gegen Ardeyhöhe spielten war für uns vor allem das Fernduell mit Neuenrade von Bedeutung. Neuenrade hatte vor Andrücken der Uhren 1,5 Brettpunkte (BP) Vorsprung und da wir den direkten Vergleich in Runde 3 leider verloren haben, müssten wir bei Gleichstand der Mannschaftspunkte 2 BP mehr als Neuenrade holen um den Aufstieg perfekt zu machen.
Erneut übernahm Artem Brett 8, diesmal im Austausch für den krankheitsbedingt ausgefallenen Gregor. Folgende Paarungen wurden damit um 14:00 Uhr freigegeben:
Brett 1: Niko Salewski – Thomas Schulze-Pillot
Brett 2: Gerald Dyker – Felix Gieseler
Brett 3: Peter Zocher – Mario Hetzel
Brett 4: Victor Blinov – Kai Alberts
Brett 5: Johannes Willms – Jan Hetzel
Brett 6: Wolfgang Deinert – Max Plotnikov
Brett 7: Marc André Ploeger – Georg Bülskämper
Brett 8: Siegfried Fröhlich – Artem Dajthe
Ins Match hineintasten
An den oberen 5 Brettern bot Ardeyhöhe nochmals ihre Bestbesetzung auf, weshalb sich unsere Spieler hier auf einen schwierigen Kampf einstellen konnten. Artem experimentierte mit Schwarz ein wenig in der Eröffnung, erhielt aber eine gut spielbare Stellung. Alle anderen Spieler unserer Mannschaft konnten ebenso zufrieden mit den mindestens ausgeglichenen Positionen sein, die in der Eröffnung entstanden. Allein Niko musste etwas mehr Zeit investieren, da sein Gegner eine ihm unbekanntere Variante wählte. Vor diesem Hintergrund stimmte Felix an Brett 2 dem Remisangebot seines Gegners im 15-ten Zug zu.
Etwa zur selben Zeit verstärkte Marc den Druck auf das schwarze Zentrum an Brett 7. Objektiv hatte Marc nur leichten Vorteil, doch seine Stellung war deutlich angenehmer zu spielen. So sah sein Gegner bereits nach 12 Zügen nicht mehr wie der Kollaps der schwarzen Stellung zu verhindern war und zog mit einem Figurenopfer die Notbremse. Kurz später erlangten auch Max und Artem Materialvorteil, beide allerdings „nur“ in Form eines Mehrbauerns.
An Brett 5 war ein schwarzer Bauer durch die weißen Reihen geschlüpft und stand fortan im Fokus von Johannes‘ Figuren. Das starke weiße Zentrum und der sichere König von Johannes erlaubten unterdessen kaum Gegenspiel. Rundum hatten wir eine solide Ausgangsposition, doch in trockenen Tüchern war der Mannschaftssieg noch lange nicht. Außerdem mussten wir auf einen hohen Sieg hoffen um Neuenrade ggf. per BP übertrumpfen zu können. So lehnte Niko ein Remisangebot seines Gegners in ausgeglichener Stellung prompt ab. Da an Brett 1 erst 2 Paare von Leichtfiguren getauscht wurden hatte die asymetrische Stellung noch viel Potenzial.
Nächste Ergebnisse stimmen uns optimistisch
Kai hatte den weißen König durch einen kleinen Springertanz seines Rochaderechts beraubt und konnte durch seine aktiveren Figuren gute Kompensation für den Mehrbauern seines Gegenübers aufweisen. Marc gab in der Folge des gegnerischen Figurenopfers wieder etwas Material zurück, tauschte mit dieser Sequenz allerdings auch nahezu alle Figuren ab. Im Endspiel war der Turm dem verbleibenden schwarzen Läufer haushoch überlegen. 0,5-1,5.
Auf den ersten Blick schien Kais rückständiger Bauer nicht länger haltbar zu sein, doch unser Mannschaftsführer war nicht bereit so leicht nachzugeben und baute eine gemeine Falle auf, die den Bauern indirekt gedeckt hielt. Als der d6 ungeachtet dessen entfernt und die schwarze Dame folgerichtig geopfert wurde staunte Kais Gegner nicht schlecht. Im Angesicht des unausweichlichen Figurenverlusts mittels Springergabel gab er sich direkt geschlagen. 0,5-2,5.
Den Mannschaftssieg absichern
Peter kam mal wieder gut aus der Eröffnung heraus, nur leider war ihm das diesmal nicht bewusst. Um ein zu riskantes Mittelspiel gegen seinen DWZ-starken Gegner zu vermeiden, bot er passend zum Zwischenstand Remis an, welchem sein Gegner auch zustimmte. 1-3.
In Artems Partie hätten beide Kontrahenten Chancen auf einen frühzeitigen Sieg gehabt. Im frühen Mittelspiel verpasste der Weißspieler einen taktischen Einschlag auf f7, später übersah Artem eine Möglichkeit für einen zweiten Bauerngewinn. Stattdessen entschied sich Artem für einen Generalabtausch. Glücklicherweise patzte sein Gegner im Endspiel und erlaubte auch das Abtauschen der letzten Leichtfiguren. Nun gab es kein Halten für Artems Mehrbauern mehr. 1-4.
Damit war uns der Mannschaftsieg kaum noch zu nehmen. Doch ohne Infos darüber wie es im Kampf Ruhrspringer – Neuenrade steht konnten wir uns nur darauf nicht verlassen. Um bei einem 3,5-4,5 Sieg von Neuenrade die Oberhand zu behalten müsste jetzt alles perfekt laufen, da wir 2,5 aus 3 verbleibenden Punkten bräuchten.
Starke Mannschaftsleistung wird belohnt
Max mobilisierte per Abtausch seine 3 vs. 1 Majorität am Damenflügel. Das wackelige weiße Zentrum drohte ebenfalls auseinander zu fallen. Nachdem der einzige weiße Trumph, der Freibauer in der e-Linie, verloren ging war es reine Formsache für Max die Gewinnstellung zu verwerten. 1-5. Sein dritter Sieg in Folge verhalf Max neben einer ungeschlagenen Saisonbilanz auch zum größten DWZ Sprung in unserem Verein!
Ungeschlagen wollte auch Johannes die Verbandsklasse abschließen. Die weißen Freibauern auf d5 und e5 ließen sogar auf einen weiteren Sieg hoffen. Mittels Expansion am Königsflügel probierte sein Gegner die Stellung geschlossen zu halten, doch Johannes öffnete und besetzte die h-Linie. Die Verteidigung zog sich noch etwas hin, doch schließlich geriet der schwarze König in ein Mattnetz und erhielt den taktischen Todesstoß. 1-6.
Am längsten kämpfte Niko gegen die Niederlage an. Der zentrale schwarze Springer schlug plötzlich auf f3 ein, hierbei ging nicht nur der Bauer verloren, auch die weiße Dame musste sich verabschieden. Mit Springer und Turm gegen Dame und Freibauer wollte Niko noch weiterspielen. Leider war wenig später neben der Umwandlung auch ein direktes Matt nicht mehr zu verteidigen weshalb Niko sich geschlagen gab.
Wir sind Meister!
Beim Endstand von 2-6 warteten nun alle gespannt auf das Ergebnis von Neuenrade. Und tatsächlich, in Arnsberg kamen unsere Konkurrenten nicht über eine 5-3 Niederlage hinaus, wodurch wir – mit einem Punkt Vorsprung – die Verbandsklasse Nord 23/24 für uns entscheiden konnten. Damit werden wir zum 2-ten Mal, nach der Saison 22/23, in der Verbandsliga spielen. Letztes Jahr stiegen wir knapp in der Relegation ab, also haben wir uns dieses Mal zu behaupten.
Endstand der Verbandsklasse 23/24