Verbandsklasse 23/24 Runde 3: Auf und ab in Neuenrade

Vereinsheim

In Runde 3 stand unser erstes Auswärtsspiel der Saison, gegen das wie erwartet starke Team aus Neuenrade an. Wie zuvor mussten wir mit Gregor auf einen wichtigen Stammspieler verzichten, doch Artem sprang erneut ein, sodass wir vollzählig antreten konnten. Die Paarungen:

Brett 1: Niko Salewski – Vasileios Lanares

Brett 2: Frank Wichmann – Felix Gieseler

Brett 3: Peter Zocher – Rainer Bialas

Brett 4: Walter Cordes – Kai Alberts

Brett 5: Johannes Willms – Hans-Peter Schulze

Brett 6: Florian Schulte – Max Plotnikov

Brett 7: Marc André Ploeger – Raimund Vedder

Brett 8: Peter Olszewski – Artem Dajthe

 

Ein solider Auftakt

Obwohl Artem als leztes eintraf war er es, der die erste Überraschung des Tages auf dem Brett erlebte. Sein Gegner lenkte früh in ein äußerst dubioses aber dennoch scharfes Gambit ein. Doch Artem ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und wählte nach kurzem Innehalten einen soliden Aufbau, der ihm trotzdem gutes Spiel im weiteren Verlauf der Partie bieten würde. Auch Niko und sein Gegner fanden sich in einer selten gespielten Eröffnung wieder, woraufhin beide mit großer Sorgfalt – und unter entsprechendem Zeitverbrauch – ihren Aufbau wählten. Die Eröffnungsphase versprach also spannende Partien an Brett 1 und 8. An den Brettern dazwischen sah es nicht weniger vielversprechend aus. Marc erhielt wie erhofft eine Position mit Angriffschancen gegen den schwarzen König und auch Johannes sowie Max konnten das Spielgeschehen früh bestimmen und wurden mit besseren Stellungen aus der Eröffnung belohnt. Sehr zügig wurden an Brett 3 die Hände geschüttelt. Peter entschied sich in früher Mittelspielstellung aus strategischen Gründen das Remisangebot seines Gegners anzunehmen. Eine gerechtfertigte Entscheidung, da wir durchweg ausgeglichene oder leicht bessere Stellungen hatten, mit Ausnahme von Felix an Brett 2, der Schwierigkeiten hatte mit Schwarz auszugleichen und steigendem Druck ausgesetzt war. Trotzdem empfand Peter selbst den Remisschluss nach erneuter Analyse seiner Partie als zu vorzeitig. Er hätte laut eigener Aussage mehr herausholen können. Sein nächster Gegner wird also sicherlich nicht so leicht davon kommen 😉

Komplikationen an allen Brettern

Kais Partie blieb auch im Mittelspiel weitesgehend ausgeglichen, musste jedoch zunehmend genauer verteidigt werden, als sein Königsflügel unter Druck geriet. Durch die gleichseitige Rochade war die Expansion seines Gegners jedoch nicht ohne Risiken, wodurch sich eine zweischneidige Partie entwickelte. Derweil bauten Artem und Max in zunehmend starken Positionen Druck auf ihre Gegner aus. Genauso Johannes, der Bauer um Bauer einheimste, während sein Gegner verzweifelt versuchte etwas Aktivität für seine Figuren zu erhalten. Auch Marc verstrickte seinen Gegner in Komplikationen, attackierte verstärkt dessen König. Leider ging er mit einem Leichtfigurenopfer etwas verfrüht All-in, weshalb sein Angriff nun durchschlagen musste, wollte er die Partie nicht langfristig verlieren. Auf Zeitnot seines Gegners konnte Marc wie es schien auch nicht hoffen. Ganz im Gegenteil zum Duell an Brett 1, wo eine beidseitige Zeitnotschlacht unausweichlich geworden war. Nikos Position war gut aber mindestens genauso kompliziert, was Vorhersagen zu diesem Zeitpunkt unmöglich machte. Felix konnte derweil Materialverlust abwenden, seine Stellung erholte sich jedoch nur langsam, da Weiß nun die Kräfte in Richtung des schwarzen Königs schwenkte.

Die nächsten Ergebnisse stehen fest

Artem konnte als Erster die Verteidung seines Gegners durchbrechen. Mit den Schwerfiguren erlangte er Kontrolle über die 1. und 2. Reihe. Die Flucht des weißen Königs wurde alsbald gestoppt und nur die Resignation schützte diesen vor Matt auf dem Brett. Ein starker zweiter Sieg in Artems zweitem Spiel diese Saison! Mit 1,5-0,5 übernahmen wir die Führung. Leider konnte Marc ein Brett weiter keine Bresche in die gegnerische Verteidigung schlagen. Um weiteren Materialverlust zu vermeiden war schließlich der Damentausch nötig. Marc kämpfte noch lange Zeit weiter, doch mit einer Leichtfigur weniger war der Verlust nicht mehr aufzuhalten. Kais Gegner konnte an Brett 4 tatsächlich den schwarzen König durch ein gut geplantes Opfer empfindlich schwächen ohne seinen eigenen einer zu großen Gefahr auszusetzen. Danach war ein Weiterspielen ohnehin kaum möglich, doch nach einer weiteren Taktik war es Matt auf dem Brett und wir lagen mit 1,5-2,5 hinten.

Drama auf den Uhren

In dieser kritschen Phase bauten wir auf Siege von Johannes und Max um den Teamkampf doch noch zu unseren Gunsten zu drehen. Doch gerade jetzt hörte man, wie an Brett 5 der Sieg auf Zeit reklamiert wurde. Johannes beteuerte jedoch, dass er noch Zeit haben müsse, da die zweite Periode nach dem 40. Zug bereits von beiden Spielern erreicht worden war. Zum Glück konnte die hitzige Diskussion geklärt werden. Es handelte sich um einen Fehler der Heimmannschaft, welche lediglich die Uhr falsch eingestellt hatte. Nachdem beiden Spielern ihre korrekte Zeit eingestellt wurde konnten alle verbleibenden Partien fortgesetzt werden. Doch ein Blick auf Johannes‘ Brett verriet, dass seine Aufgabe auch mit der Extra-Bedenkzeit nicht mehr trivial war, kämpfte er mittlerweile doch mit Turm und einigen Mehrbauern gegen Springer und Turm. Es kam wie es kommen musste und an Brett 1 wurde in Zeitnot nun zunehmend gepatzt. Wie so häufig entscheidet der letzte Fehler über die Partie und der lag unglücklicherweise bei Niko. Mit einer Qualität weniger kämpfte auch er in einem aussichtlosen Endspiel weiter, doch das Resultat ließ nicht mehr lange auf sich warten. Damit stand es 1,5-3,5 und der Mannschaftssieg war so gut wie unerreichbar.

Kein Glück im Schlussspurt

Max ließ in seiner Partie nichts mehr anbrennen und wandelte seinen Mehrbauern im Leichfigurenendspiel souverän in seinen nächsten Sieg um. Mit beeindruckenden 2,5/3 ist sein persönlicher Saisonstart mehr als gelungen. Wir verkürzten damit auf 2,5-3,5 und hatten noch realistische Chancen auf ein Mannschaftsremis. Leider konnte Johannes im Endspiel keinen Vorteil mehr aus seinen Bauern schlagen. Der gegnerische Extra-Springer blockierte diese zusammen mit dem schwarzen Turm zu effektiv. Felix schaffte es in ein schlechteres aber haltbares Turmendspiel abzutauschen. Doch der benötigte Sieg wäre nur mit Unterstützung des Gegners möglich gewesen. Dieser wurde tatsächlich nochmal nervös und die Partie drehte sich etwas als aus einem Minus- ein Mehrbauer wurde. Leider bot das theoretisch leicht remisierbare Endspiel kaum Möglichkeiten für Fehler, sodass das letzte Remis des Tages unseren Verlust besiegelte.

Wir gratulieren der Heimmannschaft aus Neuenrade zu ihrem 4,5-3,5 Sieg. Auch wenn wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein können, da an mehreren Stellen Chancen vergeben wurden nehmen wir immerhin 3,5 wichtige Brettpunkte ins Rennen um die Aufstiegsplätze. Am 10.12 kriegen wir im Heimspiel gegen Marsberg wieder die Chance zurückzuschlagen!

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