Turm Hoh. I gegen TuS Ende I in Herdecke mit 6,5 : 1,5 abgeraucht!

Die Gastgeber-Mannschaft von TuS Ende I war heute der klare Favorit. Nicht nur mit den rotzfrechen Kommentaren (Zitat: „Turm: Hab ihr Remis gemacht? Ende: Sieht das etwa nach Remis aus?“) danach, sonden auch am Brett wurden 6 von 8 unserer Spieler eiskalt abserviert.

Uwe Riebeling (Brett 6) war wieder als erster fertig – diesmal jedoch mit seinen Nerven! Nach einer knappen Stunde Spielzeit und keinen 20 gemachten Zügen gab es auf einmal das böse Erwachen und den ersten unnötigen Partieverlust. Er machte einen Fehler und missachtete eine Faustregel, die er selbst den Kindern jeden Freitag um 17 Uhr aufs Neue vermittelt: Eine einzige Figur im Angriff reicht in den meisten Fällen nicht aus. So zog er seine Dame auf ein beengtes Feld (dies sah er in dem Moment als er den Zug machte, doch es gilt: „Berührt, geführt!“) und gab drei Züge später auf. Als ihm sein Gegner das nun besserwisserisch zu schildern versuchte, ist ihm der Kragen geplatzt und er hat den Spielsaal verlassen.

Etwa 20 Minuten später gewann Peter Herröder (Brett 4) und verlieh uns wieder Hoffnung. Diese sollte jedoch nicht lange andauern, denn schon kurz danach verlor auch Kai Alberts am zweiten Brett. Mit einer geglückten Eröffnungsvorbereitung und Überraschung konnte Gregor Kotainy „relativ“ mühelos einen halben Punkt am ersten Brett abnehmen. Sein Kontrahent Udo Hoppe hat über 1900 DWZ und ist sehr spielstark, wodurch das Remis aus unserer Sicht durchaus berechtigt war. Beide machten um den neuten Zug einen Fehler (Weiß der nicht exd5 spielte und Schwarz, der die Stellung nicht mit f6!! öffnete) und ein Sieg über diese Partie hätte den Ausgang der Begegnung nicht mehr verändert.

Die vier noch laufenden Partien sahen nicht alle nach Verlust aus – doch nach weiteren 30 Minuten schlug das Omen erneut zu! So ließ zum Beispiel Ulrich Eisenburger (Brett 5) – nachdem er bereits drei Bauern verloren hatte – einfach seinen Turm stehen. Die folgende Stellung erreichte Jürgen Raue (Brett 8) kurz vor der Zeitkontrolle im 40 Zug. Schwarz hat den weißen König durch ein Schach wunderbar an den Rand gedrängt und vermittelte den Eindruck die Kombination gesehen zu haben. Jürgen ist hier wieder am Zug und verpasste seinen Sieg durch klaren Figurengewinn mit dem Fehlzug Ta2??.

Mario Hetzel - Jürgen Raue (Bezirksliga, Runde 3, Brett 8)
Weiß: Mario Hetzel, Schwarz: Jürgen Raue (am Zug)

Stattdessen sollte er hier einfach Tc2! spielen und sowohl den weißen Springer in Angriff nehmen und ein Matt auf c1 drohen. Nach der Abfolge Tc2, Sd3, Td2, Se1, Tf2 kann Weiß aufgeben. Später wurde eine ähnliche Stellung erreicht, in der Schwarz nach den weißen Zügen h3 und Kg1 den Bauern auf g3 gewinnen konnte und Tg2+ spielte, doch den Bauerngewinn ignorierte und stattdessen Tf2? spielte. Diese Technik entsetzte auch seinen Gegenspieler, der die Partie nun eiskalt auf Gewinn spielte.

Abschließend verlor auch Horst Gebhardt (Brett 3) – sein Gegner konnte den Vorteil im Endspiel zu einem vollen Punkt umsetzen. Beide hatten einen gleichfarbigen / schwarzen Läufer, aber Horst hatte seine Bauern am Damenflügel ungeschickt auf die Farbe des Läufers platziert während sein König mit dem Baby-Sitting des gegnerischen h-Bauerns beschäftigt war. Die Stellung musste – bei richtiger Fortsetzung – leider früher oder später zusammenbrechen.

Peter Zocher bekam am siebten Brett Remis-Angebote am laufenden Band, die er alle ablehnte um für die Mannschaft zu kämpfen! Diesen Kampfgeist möchte ich explizit loben! Als die Entscheidung gefallen ist und der Verlust für uns feststand, hörten die Remis-Angebote auf und der verbissene Kampf ging bis zum Schluss – leider auch ohne Erfolg.

Ein Blick auf das Ergebnis der Schachfreunde Schwerte, die Dahl mit 7 : 1 „abrasierten“ hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack, der uns für das kommende Spiel weiterhin nur böses zu erahnen gibt.

Ré­su­mé: Wir müssen definitiv unsere Endspieldefizite beseitigen – die „stärkeren“ Spieler lassen sich eben nicht nach der Eröffnung Matt setzen. Der Klassenerhalt sollte nun ein ernstzunehmendes Ziel darstellen.

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