Mit der Partie am gestrigen Samstag ist die Saison auch für die erste Mannschaft abgeschlossen. Während die zweite Mannschaft eine Woche zuvor mit 4 : 2 gegen Tus Ende 2 ohne Punktgewinn unterlag und sich nun auf dem gefährdeten vorletzten Tabellenplatz wiederfindet, konnte die erste Mannschaft die Bezirksliga auf dem vierten Platz halten. Wie es um die zweite Mannschaft steht werden wir hier in Kürze nach Rücksprache mit dem Staffelleiter ergänzen.
In Folge eines Absprachefehlers beim Treffpunkt mit Horst Gebhardt konnte die erste Mannschaft gestern nicht vollständig gegen SV Hemer II antreten. Somit gab es nach einer halben Stunde Karenzzeit den ersten kampflosen Punkt am dritten Brett für die Herausforderer.
Nach rund mehr als zweieinhalb Stunden wurden zwei weitere Partien abgeschlossen. Zunächst einigte sich Lennart Albrandt am achten Brett auf ein Remis, obwohl dieser mit Turm und Dame einen Springer für zwei Bauern im Endspiel mehr behielt. Hans Ribbert gab am siebten Brett sein bestes und hatte nach knapp 40 gemachten Zügen eine vollkommen geschlossene Stellung mit fast allen Bauern auf dem Schachbrett erreicht in der er dem Druck nicht standhielt.
Die nächste beendete Partie war die von Peter Zocher, welche bewertungsmäßig – nach der Analyse mit einem Schachengine – einer Achterbahnfahrt am nächsten kommt. Peter erkannte selbst, dass sein Bauernvorstoß d4-d3 im 15. Zug verfrüht gewesen ist. Hier stand Peter noch mit mindestens 2 Bauerneinheiten klar im Vorteil. Da der Gegner lang rochierte, ist der Bauer auf d3 sogar noch stärker geworden. Peter hätte hier statt der kurzen Rochade den Druck mit c4 und anschließender Öffnung der c-Linie weiter erhöhen sollen. Sollte Weiß exd3?? spielen würde c3! tödlich wirken (Drohung Sxa2+ mit Damenfang). Stattdessen ging die Partie mit zwei Türmen und Läufer gegen Dame und Läufer mit Punktgewinn für den Gegner aus.
Während Ulrich Eisenburger am fünften Brett mit dem Jungtalent Timo Leonard zu kämpfen hatte und die positionell geschlossene Partie nach drei Stunden unentschieden geben musste gab es lautstarkes Gezanke am vierten Brett zwischen Peter Herröder und Timon Guardian Ketteler. Peter hatte in diesem Moment eine Figur weniger – dafür aber gefühlte 4 Bauern mehr, die in einen starken Angriff verwickelt waren. Obwohl die Partie sehr sehenswert ist, liegt sie mir nicht zur genaueren Analyse vor.
Bevor Peter Herröder die Partie verlor ereigneten sich noch zwei Siege am ersten und zweiten Brett. Zuerst siegte Kai Alberts an Brett Zwei mit grandiosen Mattangriff gegen Detlef Zielert. Gregor Kotainy spielte gegen Roland Zitzewitz am ersten Brett und eröffnete die Partie mit dem Zug 1. h4!? Damit gab er seinen Anzugsvorteil auf und gelangte schnell aus bekannten Eröffnungsmustern heraus. Dies ist vorteilhaft, wenn man nicht lauter Eröffnungsbäume auswendig lernen und seine Fantasie etwas schulen möchte. Schließlich hatte Gregor später einmal Glück in der Stellung und konnte mit einem taktischen Opfer einen gesunden Mehrbauern gewinnen. Durch einen weiteren taktischen Trick verwandelte er das Endspiel mit einem wunderbaren Schlussakkord zum Sieg. Hier seht Ihr die beiden kritischen Momente (Taktik):
Brett 1: Gregor Kotainy gegen Roland Zitzewitz (Bezirksliga, 2007) Zweimal Weiß am Zug! |
Die vollständige drei-seitige Partieanalyse könnt Ihr kostenlos im PDF-Format herunterladen – dazu müsst Ihr euch lediglich einloggen. Anschließend habt Ihr auch die Möglichkeit beim Buchpreis Gewinnspiel mitzumachen! Ein ebenfalls kostenloser Zugang kann hier beantragt werden und ist im Regelfall nach ein bis zwei Werktagen freigeschaltet.
Resultat: SV Hemer II – SV Turm Hohenlimburg I (5 : 3)
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