Verbandsklasse 23/24, Runde 6: Aufstiegsduell gegen die Tabellenführer

Am 18.02.2024 empfingen wir im letzten Heimspiel dieser Saison die Spitzenreiter aus Plettenberg zum Mannschaftskampf.

2 Runden vor Schluss waren wir (8 MP; 24,5 BP) neben Neuenrade (8 MP; 25,5 BP) und Plettenberg (9 MP; 22,5 BP) unter den Anwärtern auf den einzigen direkten Aufstiegsplatz unserer Liga. Klar war, um im Rennen zu bleiben musste ein Sieg her und das würde nicht leicht werden. Erneut war Artem im Einsatz, diesmal im Austausch für Max, sodass sich folgende Paarungen ergaben:

Brett 1: Manfred Nölke – Niko Salewski

Brett 2: Felix Gieseler – Jiehou Nhan

Brett 3: Helmut Hermaneck – Gregor Kotainy

Brett 4: Peter Zocher – Jinhon Raymon Nhan

Brett 5: Julian André Selter – Kai Alberts

Brett 6: Johannes Willms – Gerd Rippin

Brett 7: Hartmut Isaak – Marc André Ploeger

Brett 8: Artem Dajthe – Dennis Wackert

 

Auftakt auf Augenhöhe

Diesmal blieben uns Überraschungen in der Eröffnung erspart und wir konnten allerseits zufrieden mit den entstehenden Stellungen sein. Ebenso gab es keine frühen Remisschlüsse, insbesondere da Niko an Brett 1 das Remisangebot seines Gegners im 13-ten Zug ablehnte. Bald darauf verschärfte sich die Stellung und Niko konnte einen schwachen Bauern seines Gegners unter Beschuss nehmen. Peter verpasste laut späterer Engine-Analyse einen direkten Weg Vorteil aus der Eröffnung zu erhalten, erarbeitete sich diesen aber daraufhin scheinbar spielend erneut. Auch Artem lieferte eine solide Eröffnung ab und drehte im Mittelspiel auf. Langsam wurden offene Linien besetzt, Figuren verbessert und das wackelige schwarze Bauernkonstrukt anvisiert.

Es könnte kaum besser laufen, doch leider geriet nun Marcs Stelllung außer Kontrolle. Um Drohungen auf dem Königsflügel aufzustellen verließ Marc mit seinem Turm die offene e-Linie. Seinem Gegner war es in der Folge allerdings möglich dem invasiven schwarzen Turm die Fluchtfelder abzuschneiden. Ein simpler Angriff besiegelte dessen Schicksal und forcierte ein Qualitätsopfer. Doch Marcs Stellung war weiterhin stabil und er war weit davon entfernt aufzugeben.

An Brett 3 wirkte es so, als ob die Stellung durch Abtauschen der Damenflügel verflachen würde. Aufgrund dessen bot Gregor seinem Gegner Remis an welchem dieser auch zustimmte. Tatsächlich konnte Gregor später selbst eine komplizierte Variante aufzeigen, mittels derer er in entscheidenden Vorteil gekommen wäre. Am Brett blieb schlicht keine Zeit um alles zu berechnen.

Action an allen Brettern

Noch vor der großen Zeitnotphase infiltrierte Johannes mit seinen Schwerfiguren über die a-Linie das gegnerische Lager. Doch abgesehen davon war die Stellung sehr geschlossen, was ein direktes Weiterkommen schwierig machte. Kai gab seinen Mehrbauern und gleich noch einen Weiteren um dem weißen König zu Leibe zu rücken. Was objektiv unstimmig war stellte seinen Gegner vor große praktische Schwierigkeiten. Artems positionell überlegenes Spiel wurde unterdessen mit einem Qualitätsgewinn belohnt.

Niko konnte gleich 2 Bauern erbeuten, jedoch waren noch viele Figuren auf dem Brett und beide Könige blieben in der Mitte. Somit versuchte sein Gegner fortan Verwirrung zu stiften. Marc schaffte es in der Folge seines Qualitätsverlustes einen starken Springer auf e3 einzupflanzen. Zu stark für seinen Gegner, der bereitwillig zurückopferte um danach wenigstens mit einem Mehrbauern ausgestattet zu sein. Zu gierig! Der Bauer war vergiftet und der lose weiße Läufer geriet ins Feuer der Schwerfiguren. Kurz später war Marc es, der mit Bonus-Qualität da stand. 1,5-0,5. Was eine Wendung.

Führung trotz Rückschlags

Leider verlor Artem mehr und mehr den Faden und erlaubte Gegenspiel. Seine Dame stand im Abseits, da der schwarze Springer den König exzellent verteidigte. Die weißen Türme konnten währenddessen der Kombination aus Freibauer, Turm und Dame kaum etwas entgegen setzen und Artems Gegner gelang es ein Mattnetz zu stricken. Schade, da die erste Hälfte der Partie klar in eine Richtung lief und Artem dort eine beachtliche Spielstärke zeigte. Zum Glück verwertete Niko seinen 2 Bauern Vorteil in einen vollen Punkt. 2,5-1,5.

Wie kompliziert magst du deine Partie? Kai: Ja.

Für Johannes gab es an Brett 6 derweil kein Durchkommen. Nachdem die Stellung mit Ausnahme der a-Linie vollständig geschlossen wurde, einigte man sich gerechtfertigterweise auf Remis. Als Kiebitzer ließ man lieber die Finger vom fünften Brett. Zu viele Taktiken und Varianten gab es für Kai und seinen Gegner zu berechnen. Den entscheidenden Moment bildete ein potentielles Läuferopfer welches die weiße Dame von der Verteidigung des Königs ablenken sollte um diesen Matt zu setzen. Kai griff auch zum Läufer, doch leider wählte er das falsche Feld, sodass die weiße Dame plötzlich alle Drohungen verteidigen konnte. 3-3.

Kampf um jeden Brettpunkt

Peter verpasste zwar einen direkteren Sieg, doch er war immernoch in voller Kontrolle. In einer starken Angriffspartie konnte er die Schale des schwarzen Königs knacken und musste mit 2 Mehrbauern und großem positionellem Vorteil nur den Dauerschach-Versuchen der Dame entkommen. Schließlich fand er auch den Knockout und brach mit dem f-Bauern die letzte Verteidigung seines Gegners. Ein hoch verdienter Gewinn besiegelte diese nervenaufreibende Partie.

Beim 4-3 Zwischenstand blickten nun alle Augen auf Felix‘ Partie. Er lieferte sich ein ausgeglichenes Mittelspiel, bis schlagartig viel Material das Brett verließ. Der isolierte schwarze d-Bauer ging in der Folge auch verloren und sein Gegner versuchte nun mittels aktivem Turm das Endspiel trotz Minusbauer zu verteidigen. Nachdem Peter seine Partie gewonnen hatte reichte auch ein Remis für den Mannschaftssieg, doch im Fernduell mit Neuenrade geht es um jeden halben Brettpunkt. Einige schwarze Ungenauigkeiten später und der weiße Mehrbauer marschierte unaufhaltbar zum vollen Punkt und 5-3 Endstand.

Dieser äußert wichtige Sieg katapultierte uns in der Tabelle direkt an Plettenberg vorbei. Da Neuenrade gegen Marsberg auch siegreich war liegen wir eine Runde vor Schluss nur 1,5 Brettpunkte hinter Neuenrade auf Platz 2. Am 10.03 geht es gegen Ardeyhöhe in die Schlussrunde, während Neuenrade gegen die Ruhrspringer ran muss.

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