Am Samstag den 16.11.2024 spielte unsere zweite Mannschaft gegen den SV Hemer 3, welcher dank eines 4:2 Sieges gegen die KS Hagen 2 gerade an der Spitze der Tabelle stehen. Sie ließen sich auch nicht lumpen und kamen mit ihrer stärksten Aufstellung zu unserem Spiellokal.
Leider konnte Noah kleine Kamphake nicht spielen, was aber Hamit Korkut die Gelegenheit gab in der zweiten Mannschaft zu debütieren. Ansonsten konnten wir mit unserer bestmöglichen Aufstellung antreten und gingen in einen ausgeglichenen Spieltag rein.
Das erste Problem wurde uns nicht auf dem Brett gestellt, sondern Abseits dessen. Unsere Heizung funktionierte leider nicht, wofür wir uns nochmal aufrichtig entschuldigen wollen. Glücklicherweise konnten sich alle draußen aufwärmen, wie Christian Stiller vom SV Hemer scherzte.
Diesmal waren wir sehr gut auf unsere Gegner vorbereitet. Sowohl Marc André Ploeger, Alica Hövelmann als auch Lennart Albrandt konnten genau sagen, gegen wen und gegen welche Eröffnung sie spielen würden. Doch ihren eingangs guten Vorteil konnten Marc und Alica nicht präservieren. So stand Marc nach der Eröffnung zwar schnell wieder ausgeglichen, doch eine taktische Möglichkeit übersah er, durch welche sein Gegner, Klaus Irgel, einen angenehmen Vorteil erhalten hätte. Glücklicherweise spielte letzterer in der Eröffnung sehr schnell und übersah diese Möglichkeit. Alica hatte aus der Eröffnung eine eindeutige Gewinnstellung, doch fand die Pläne nicht und hat ihrem Gegner großes Gegenspiel zugelassen, was sogar in einen Qualitätgewinn hätte münden können.
Nicht nur übersah ihr Gegner das, er bot ihr sogar einige Züge später mit einer Ungenauigkeit Remis an, weswegen Alica dieses Angebot ausschlug. Indes hat auch Yoliano Jarrouj sein übliches Spiel bekommen, was seinen Gegner stark unter Druck setzte und mit einem Läuferopfer konnte er den kompletten Schutzwall des weißen Königs zerschlagen und stand drei Bauern vorne.
Peter Herröder, der seit längerer Zeit keinen Fuß in klassischen Partien fassen konnte, überspielte seinen Gegner mühelos. Ich persönlich würde den Stil von Peter als einen eher aggressiven und taktisch geprägten Stil bezeichnen. Doch hier spielte er ganz im Stil von Anatoly Karpov wie eine tödliche Anakonda, die die Möglichkeiten seines Gegners langsam aber sicher zuschnürte.
Eine große Überraschung war die Partie von Hamit. Wie schon gesagt debütierte er in dieser Runde in unserer zweiten Mannschaft, was auch daran liegt, dass er gerade einmal seit einem halben Jahr bei uns ist und zu unseren Jungtalenten zählt. Er spielte wie selbstverständlich diese Partie und schaffte es lange Zeit eine ausgeglichene Stellung zu bewahren.
Die erste Partie endete dann auch am ersten Brett. Marc gewann in einem recht öden Endspiel gegen seinen Gegner, der lieber auf Aktivität spielt. Langsam aber beständig eroberte er alle Einbruchsfelder der weißen Armee und als sein Gegner einen Bauern für fragwürdige Aktivität opfern wollte entglitt seinem Gegner die Partie und Marc gewann in zweieinhalb Stunden.
Derweil standen auch Lennart, Yoliano und Peter auf Gewinn. Lennart gab seinen Turm für einen Springer und Läufer auf und erhielt eine klar bessere Stellung mit einem Turm, Springer und Läufer plus Bauern gegen zwei Türme und Bauern. Auch wenn der Gewinnweg keinesfalls einfach ist, so war klar, dass nur noch einer diese Partie auf Gewinn spielen konnte.
Yoliano konnte seine Partie gewinnen, als sein Gegner, welcher drei Bauern weniger hatte, einen Bauer in seiner Verzweiflung schlug, welcher leider vergiftet war. Denn nun war es Yoliano möglich mithilfe seines Läufers langsam den Turm zu gewinnen und als sein Gegner das erkannte gab er auch auf.
Peter nahm weiterhin seinem Gegner immer mehr Optionen weg, was diesen auch sichtlich verunsicherte. Langsam aber sicher waren alle Figuren mit der Deckung von Bauern überlastet, weswegen Klaus Schreiber sich dazu entschied einen Bauer aufzugeben, um im Gegenzug Akitivität mit dem Turm zu erhalten. Leider zog er aber dabei auf ein Feld, welches von einem Bauer kontrolliert war und stellte damit einzügig den Turm ein.
Mit einem Vorsprung von 3-0 war das Mannschaftsremis schon sicher und mit dem Verlauf der Partie von Lennart auch schon der Mannschaftssieg. Das war auch bitter nötig, denn sowohl Alica als auch Hamit verloren ihre Partie. Alica hat eine Bauerngabel gespielt, doch dabei vernachlässigt, dass sie dadurch auch die Deckung ihres Läufers aufgibt. An sich ist sowas nicht so schlimm, wenn es dadurch zu einem Tausch gekommen wäre, doch mit einem weiteren Zug des Springers ist eine Gabel auf Turm und König möglich und sie würde nach der Abwicklung einen Turm weniger haben. Sie spielte noch einige Zeit mit einer Figur weniger, doch leider blieben ihre Bemühungen unbelohnt und sie verlor die Partie.
Die längste Partie des Tages war die viereinhalb stündige Partie von Hamit, welche er leider gegen seinen sehr starken Gegner verloren hat, doch in dieser Partie erarbeitete er sich zweierlei. Zum einen die Erfahrung gegen starke Gegner zu spielen und zum anderen den Respekt seiner Mannschaftskameraden und den der Gegner. Wirklich eine herausragende Leistung in solch jungen Jahren.
Damit ging der Spieltag 3,5:2,5 aus und wir können uns vorerst an die Tabellenspitze positionieren, doch es sind erst zwei Spieltage gespielt und wir haben noch einige harte Spieltage vor uns. So zum Beispiel gegen den SV Menden 2 am 7.12. welche als Mitfavorit auf den Gewinn der Bezirksliga gehandelt wird. Wünscht uns daher viel Glück!
Hier nochmal die Einzelergebnisse und Besetzungen im Überblick:
Brett | SV Turm Hohenlimburg 2 | SV Hemer 3 | Ergebnis |
1 | Ploeger, Marc André (DWZ 1687) | Irgel, Klaus (DWZ 1650) | 1:0 |
2 | Hövelmann, Alica (DWZ 1752) | Haude, Rüdiger (DWZ 1676) | 0:1 |
3 | Jarrouj Zoudi, Yoliano (Restp.) | Rohrsen, Jens (DWZ 1645) | 1:0 |
4 | Herröder, Peter (DWZ 1645) | Schreiber, Klaus (DWZ 1521) | 1:0 |
5 | Albrandt, Lennart (DWZ 1558) | Yangibayev, Rustam (DWZ 1496) | 1/2:1/2 |
6 | Korkut, Hamit (Restp.) | Treese, Detlef (DWZ 1717) | 0:1 |