Am vergangenen Samstag den 12.10.2024 spielte unsere zweite Mannschaft gegen die stark favorisierte Aufstellung der zweiten Mannschaft des SV Letmathe. Da viele der aufgestellten Spieler zuletzt 2020 gespielt haben, hofften wir auf eine schlagbare Mannschaft, wurden aber herbe enttäuscht, als wir die überwältigende Aufstellung sahen und die Stimmung ging steil bergab.
Nachdem auch der letzte Spieler unserer Mannschaft in das Vereinslokal des SV Letmathes huschte wurden prompt die Uhren angedrückt. Mit Ausnahme von Peter Herröders Brett waren wir an jedem Brett um mindestens 200 Punkte unterlegen, weswegen uns ein grausamer Kampf bevorstand. Zumindest sollte man das so erwarten, doch selbst nach zwei Stunden sah es an allen Brettern nahezu ausgeglichen aus. Den einzigen Vorteil, wenn man ihn als solchen bezeichnen will, der von unserer Seite auszumachen war, war auf dem Brett von Peter, welcher noch immer seine Startbedenkzeit nicht unterschritten hat, während sein Gegner nur noch zwanzig Minuten auf der Uhr hatte und keinen signifikanten Vorteil auf dem Brett vorweisen konnte.
Und so plätscherten die Partien erstmal vor sich hin, bis es endlich soweit war und auf dem Brett von Lennart Albrandt wurde es spannend. Er erspähte eine Taktik, welche so aussah, als würde sie einen Springer gewinnen, nachdem die Stellung alles andere als einfach zu bewerten war.
Auch Alica und Marc standen zu dem Zeitpunkt um das Brett von Lennart herum und dachten auch im ersten Moment, dass Lennart einen wichtigen Punkt der Mannschaft beisteuerte. Doch dann kam der Gegenschlag seines Gegners.
Bam, sein Gegner pfefferte die Dame in den f2 Bauer, wodurch Weiß gezwungen ist die Dame mit der eigenen Dame zu nehmen und die Fesselung des f Bauer von Schwarz aufzugeben und schon verlor Lennart eine Qualität und wir ein Stückchen mehr die Hoffnung auf ein Wunder. Alica wurde indes ein Remis von ihrem überaus starken Gegner angeboten. In einer sehr ausgeglichenen Stellung nahm Alica das Remis mit Schwarz an, in der Hoffnung, dass Brett 1 oder 3 noch ihre kleinen Vorteile in einen Punkt umwandeln, um Lennarts Partie auszugleichen.
Doch es war nicht Lennart, der als erstes seine Partie verlor, sondern Peter. Trotz seines enormen Zeitvorteils hat er irgendwie den Verlust einer seiner Leichtfiguren nicht entdeckt. Natürlich kämpfte er weiter, schließlich hatte sein Gegner nur noch wenige Minuten auf der Uhr, doch seine Verteidigung erwies sich als zwecklos und er musste sich geschlagen geben. Dies nahm Yoliano als Anlass um… einen halben Punkt abzusichern. Yoliano ging es an dem Tag leider nicht gut und hat sich deswegen dazu entschieden, seine Partie frühzeitig zu beenden, trotz leicht besserer Stellung, um mit Peter nach Hause zu fahren.
1 zu 2 hinten liegend lag es nun an Lennart, Noah kleine Kamphake und Marc André Ploeger den Ausgang des Spieltages für unsere Mannschaft günstig zu entscheiden. Während Lennart sich weiterhin zäh verteidigte und laut der Engine mittlerweile schon Gegenspiel aufwies, welche die verlorene Qualität kompensierte, schnürte Noah seinen Gegner immer weiter zu und Marc konnte seit dem frühen Mittelspiel einen Mehrbauer behalten, der mittlerweile auch Vorteil brachte. Doch eins hatten alle drei gemeinsam. Gegen ihre deutlich stärkeren Gegner hatten alle drei mittlerweile Zeitnot. Vielleicht spielte Lennarts Gegner auf dessen Zeitnot oder kam mit dem Druck nicht mehr klar, aber Lennart obsiegte, indem er seine drei verbundenen Freibauern in Bewegung setzte, welche deutlich schneller vorankamen, als jegliches mögliches Gegenspiel der Opposition.
Und dann, bei einem Gleichstand von 2 zu 2 das nächste Ergebnis. Doch diesmal nicht glücklicher Natur. Noah hatte aufgrund der Zeitnot seinen Vorteil konvertieren wollen in eine ausgeglichene Stellung um die Zeitkontrolle von 40 Zügen zu erreichen, übersah dabei aber, dass er die Deckung seines Läufers aufgab, welcher einzügig und zu allem Überdruss auch mit Schach erobert wurde. 2 zu 3 stand es nun und es lag an Marc den letzten Punkt für sein Team nach Hause zu holen, um ein Mannschaftsremis zu erreichen.
Auch Marc entschied sich in Zeitnot seine bessere Stellung in ein Endspiel mit zwei Türmen und vier gegen drei Bauern zu konvertieren, welches leider nicht mehr gewonnen war. Doch Marc stellte die schwierigen Fragen und aus einem Mehrbauer wurden nun zwei. Als sein Gegner von der Seite seinen vorgestoßenen Bauern angriff, parierte Marc dies mit dem Angebot eines Turmabtauschs, doch er fühlte schon, dass er den falschen Turm anbot. Die Engine bestätigte sein Gefühl, nicht aber seine Vermutung, wie es doch wieder ausgeglichen war. Marc ließ eine Pattfalle zu.
Die Türme können sich beide opfern und der schwarze König steht im Patt. Selbst wenn Weiß versucht dem Schach zu entfliehen schaffte es Schwarz immer wieder den Turm nah genug an den weißen König zu bringen, ohne das er einen Turm dazwischen stellen kann. Alle Figuren stehen genauso, dass Weiß kein entkommen hat.
Sein Gegner dachte nach. 5 Minuten, 10, 15 und schließlich zog er den Turm. Doch zu Marcs Glück nicht mit Schach. Es war nicht die Pattfalle. Er konnte danach den Abtausch eines Turmes erzwingen, ansonsten droht er Matt zu setzen. Sein Gegner gab Marc die Genugtuung und wir gingen 3:3 aus dem Spieltag raus und haben deutlich mehr geleistet als erwartet.
Mit diesem guten Start in die Saison hoffen wir auch noch die nächsten Spieltage souverän, wenn nicht sogar souveräner zu bewältigen, um am Ende in der oberen Tabellenhälfte zu landen, wenn nicht sogar auf der eins, aber nach einem Spieltag sollte man den Tag noch nicht vor dem Abend loben.
Das nächste Mal haben wir ein Heimspiel am 16.11.2024 gegen den SV Hemer. Wünscht uns viel Erfolg.
So sahen die Einzelergebnisse aus:
Brett | SV Turm Hohenlimburg 2 | KS Hagen Wetter 2 | Ergebnis |
1 | Ploeger, Marc André (DWZ 1687) | Kalnik, Heinrich (DWZ 1945) | 1:0 |
2 | Hövelmann, Alica (DWZ 1752) | Haude, Rüdiger (DWZ 1988) | 1/2:1/2 |
3 | Jarrouj Zoudi, Yoliano (Restp.) | Atasoy, Tarik (DWZ 1667) | 1/2:1/2 |
4 | Herröder, Peter (DWZ 1645) | Schmidt, Jakob (DWZ 1641) | 0:1 |
5 | Albrandt, Lennart (DWZ 1558) | Cramer, Dieter (DWZ 1811) | 1:0 |
6 | kleine Kamphake, Noah (DWZ 1401) | Demin, Wladimir (DWZ 1727) | 0:1 |