Am vergangenen Samstag, dem 13.04.2024, spielte unsere zweite Mannschaft gegen unsere Freunde vom KS Hagen/Wetter in der letzten Runde der Bezirksliga. Leider war vorab abzusehen, dass wir nicht mehr um die oberen Plätze der Tabelle spielen können, aber genauso gut konnten wir nicht mehr absteigen, weswegen es nur darum ging die Liga nicht mit einer Niederlage abzuschließen. Am letzten Spieltag konnte Ulrich Eisenburger nicht teilnehmen, weswegen Diego Jarrouj als Ersatz nachrückte. Gespielt haben somit Peter Herröder, Lennart Albrandt, Noah kleine Kamphake, Alica Hövelmann, Yoliano Jarrouj Zoudi und Diego Jarrouj.
Der Spieltag begann erst sehr angenehm für unsere Spieler. All unsere Schwarzspieler haben ihre erhofften Eröffnungen aufs Brett bekommen. Diego hat direkt aus der Eröffnung heraus eine sehr angenehme Stellung bekommen, in der er lange Druck auf seinen Gegner ausüben konnte, da er sowohl einen Bauer auf e4, als auch d5 bekam und mit seinem Bauernvorstoß gleichzeitig den gegnerischen Springer befragen konnte. Lennart wiederum hatte seinen Gegner in einer seltenen Caro-Kann Variante befragt. Sein Gegner hat aber überraschend geantwortet, weswegen schnell beide Spieler ohne heimischer Vorbereitung auf sich selbst gestellt waren.
Während die Spiele an Brett 1, 2 und 5 deutlich gemächlicher vorangingen explodierten die Stellungen an Brett 4 und 6. Diego hatte seinem Gegner einen Qualitätsgewinn angeboten, weil er dafür einen starken Springer auf e6 im gegnerischen Lager installieren hätte können, weswegen sein Gegner sich dazu entschied nicht den Turm für den Läufer zu bekommen. Doch dieses Eingeständnis auf Seiten des Gegners konnte Diego schnell bestrafen, weshalb er einen starken Angriff auf den gegnerischen Königsflügel bekam, nachdem er gleichsam seinen eigenen König in Sicherheit brachte.
Alicas Gegner hatte sehr schnell einen Bauer verloren, als er einen Abtausch falsch berechnet hatte. Alica hat sehr professionell diesen nun verlorenen Bauer ihres Gegners nicht direkt eingesammelt, da dieser nicht weglief und stattdessen noch mehr Druck auf ihren Gegner aufgebaut. Schnell schaffte sie es weitere ihrer Figuren zu mobilisieren und ihr Gegner gab prompt auf, was er schon nach dem zehnten Zug machen wollte.
Gleichzeitig endete das Spiel an Brett 3 Remis. Noahs Gegner hat die Eröffnung und einen großen Teil des Mittelspiels rausgeblitzt, jedoch in eine leicht schlechtere Stellung. Leider konnte Noah nicht viel aus seinem, wenn auch kleinem, Vorteil machen, weswegen die Stellung objektiv schnell ins Remis verebbte. Zu Beginn des Spieltages hat der Mannschaftsführer (Lennart), Noah darum gebeten Remis anzunehmen, wenn es ihm angeboten wird, weswegen er dies auch tat.
Auch Peters Partie endete Remis, wobei deutlich mehr Spannung im Spiel am Spitzenbrett herrschte. Von Beginn an haben durchgehend die Leichtfiguren Druck auf die Bauern der jeweils gegnerischen Seite ausgeübt. Jedoch standen die Figuren Steffes deutlich passiver, während aber Peter offensichtlichere Schwächen in seiner Stellung aufwies. Nachdem es Steffes dann schaffte in die Stellung von Peter einzudringen hat es letzterer geschafft einen Damentausch zu forcieren, weswegen sich dann auf das Remis geeinigt wurde. Wir standen ein weiteres Mal mit 3:1 kurz davor den Spieltag zu gewinnen, doch die Vergangenheit zeigte, dass wir es schaffen gerade dann noch die Führung zu verspielen.
Leider verlief Lennarts Partie nach genau diesem Trend. Lennart rochierte in den Angriff seines Gegners rein und auch wenn die Engine das erstmal nicht so sehr bestraft ist es danach schwierig zu spielen für Weiß. Als er sich diesem Angriff gegenüber sah hat leider Lennart den falschen Entschluss gefasst und sich entschieden sich passiv zu verteidigen. Stattdessen hätte man in deutlichen Vorteil kommen können, mit einem anderen Verteidigungszug. Wer grübeln möchten kann sich diese Stellung einmal anschauen. Am Ende des Artikels gibt es dann die Auflösung.
Dem Druck unterliegend musste sich Lennart nach langem Kampf geschlagen geben. Nun steht es 3:2 und wir bangen wieder darum, dass der Spieltag in ein Remis endet.
Lange Zeit sah die Stellung zwischen Yoliano und Rewig ausgeglichen aus. Der einzige Unterschied ist, dass Rewig 40 Minuten mehr Zeit auf der Uhr besitzt. Doch im Laufe der Partie konnte Yoliano immer mehr Druck erzeugen und Rewig musste sich dazu entschließen zwei Figuren für den Turm herzugeben. Ab da ließ sich Yoliano nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und hat den Druck auf Rewig erhöht, bis dieser gepatzt hatte und einen Turm hergab und in Folge dessen aufgab. Somit gewannen wir den Spieltag und Yoliano schaffte es 6/6 in dieser Saison zu gehen, was eine fantastische Leistung für die erste Saison in unserem Verein ist.
Wir freuen uns damit aufs nächste Jahr, in dem wir versuchen werden die Bezirksliga zu gewinnen, nachdem wir nun zwei Jahre in Folge gezeigt haben, dass wir das durchaus schaffen können. Ein schöner Artikel über diesen Spieltag erschien auch auf der Seite der Königsspringer, welchen ihr hier finden könnt.
(Nach der Folgenden Tabelle befindet sich die Auflösung der Aufgabe von oben)
Brett | SV Turm Hohenlimburg 2 | KS Hagen Wetter 2 | Ergebnis |
1 | Herröder, Peter (DWZ 1688) | Steffes, Otto (DWZ 1760) | 1/2:1/2 |
2 | Albrandt, Lennart (DWZ 1492) | Alnajmi, Mustafa (DWZ 1690) | 0:1 |
3 | kleine Kamphake, Noah (DWZ 1421) | Knobloch, Peter (DWZ 1566) | 1/2:1/2 |
4 | Hövelmann, Alica (DWZ 1682) | Schlegel, Martin (DWZ 1549) | 1:0 |
5 | Jarrouj Zoudi, Yoliano(DWZ /) | Rewig, Adrian (DWZ 1468) | 1:0 |
6 | Jarrouj, Diego (DWZ /) | Beckmann, Matthias (DWZ 1286) | 1:0 |
1. g4 *
Das Problem an der Stellung ist, dass wenn der h Bauer verschwindet die Türme von Schwarz schnell auf der h-Linie sich mal verdoppeln könnten und darüber in die Stellung von Weiß eindringen. Wenn man das erkennt, dass man das nicht erlauben will ist der Zug g4 relativ naheliegend. Denn der h-Bauer, auch wenn er nun ein Freibauer ist, sollte es niemals schaffen sich umzuwandeln, da der König auf h2 den Bauer blockieren kann. Die Türme werden es auch nicht schaffen können den g4 anzugreifen, da man mit dem Läufer nach f2 gehen kann, um das Einbruchsfeld h4 zu kontrollieren.