Am Samstag, dem 02.12.2023, spielte unsere zweite Mannschaft auswärts gegen die KS Iserlohn. Dieses Mal fehlte nicht nur Udo Heiderich, sondern auch Peter Herröder, weshalb sowohl Yoliano Jarrouj Zoudi, als auch Henning von Bargen stattdessen spielten. Yoliano ist offensichtlich angefixt weitere Spiele zu absolvieren, schließlich gewann er bislang beide Spiele und auch Henning zog es das erste Mal seit langer Zeit wieder ans Brett. Unsere Aufstellung sah somit so aus:
- Ulrich Eisenburger
- Lennart Albrandt
- Noah kleine Kamphake
- Alica Hövelmann
- Yoliano Jarrouj Zoudi
- Henning von Bargen
Auch an diesem Spieltag waren wir an den ersten drei Brettern klar unterlegen, jedoch sah es an den unteren Brettern für uns sehr gut aus. An den letzten drei Brettern hatten wir große Hoffnung, da sowohl Alica Hövelmann, als auch Yoliano auf einem Ü1600er Niveau spielen und Henning mit seinen fast 1300 DWZ haben wir auch eine Chance gegen seinen Gegner eingerechnet. Doch wenn man die Ergebnisse nur an der Spielstärke ermessen würde, dann würde man gerade beim Schach einen großen Fehler machen.
Schon in der ersten Stunde konnten wir nämlich einen sehr wichtigen halben Punkt einstreichen. Nach 13 Zügen bat Kai Lück Lennart Albrandt ein Remis an, was dieser auch mit Freuden annahm als Schwarzspieler in dieser Begegnung und als mehr als 400 Punkte schwächerer Spieler. Die KS Iserlohn hatten wohl Probleme eine volle Mannschaft aufzustellen, weswegen sich Kai Lück dazu entschied lieber anzutreten und ein schnelles Remis anzubieten, statt den ganzen Punkt abzugeben, wenn man stattdessen das Brett freilässt.
Innerhalb der nächsten zwei Stunden konnten auch Yoliano und Henning an den letzten beiden Brettern punkten. Yoliano holte ein weiteres Mal die Partie souverän nach Hause, während die Partie von Henning deutlich wilder war. Sein Gegner hatte schon früh die Möglichkeit gehabt mit einer Springergabel auf Dame und Läufer eine deutlich bessere Stellung zu haben, jedoch waren die Verwicklungen nicht einfach abzusehen, weshalb Henning noch einmal dem frühen Tod von der Schippe sprang. Aber gereizt von dieser Situation wollte er noch einen Tango mit dem Tod wagen und stellte kurz danach einen Läufer ein. Glücklicherweise erwies es sich wieder als schwierig den Springer, welcher sich mit einem Zwischenschach versuchte zu retten, zu behalten, weswegen Hennings Gegner diesen wieder abgab, jedoch dafür einen starken Freibauern bekam.
So sah es lange Zeit schwierig für Henning aus, jedoch konnte er den Freibauern gewinnen, weil sein Gegner übersah, dass er beim Zurückschlagen des Turmes Henning ein Grundlinien Matt ermöglicht. So spielten die beiden noch einige Zeit ein remisiges Endspiel mit jeweils zwei Türmen, doch Hennings Gegner schnitt sich den eigenen König mit seinem Turm ab, wodurch Henning die Möglichkeit hatte mit seinen beiden Türmen Matt zu setzen und einen weiteren Punkt unserem Team zuzusteuern.
Als dann Henning für uns das 2,5:0,5 sicherte sah es auch an den restlichen Brettern gut bis sehr gut aus. Alica hatte am vierten Brett eine positionelle Gewinnstellung in der es nur noch eine Frage der Zeit sein sollte, bis die gegnerische Stellung in sich zusammenbrechen sollte. Jedoch hatte Alica im 19ten Zug nur noch eine halbe Stunde Zeit und in den bisherigen Spielen hatte sie bislang häufig Zeitprobleme bekommen, weswegen wir hoffen mussten, dass besagtes Zusammenbrechen eher früher als später kommt.
Noah kleine Kamphake hatte eine besonders genaue Partie bis zu diesem Zeitpunkt gespielt und das gegen einen 400 Punkte stärkeren Gegner, wodurch er einen Bauern einsacken konnte und eine bleibende Schwäche auf der gegnerischen Hälfte erzeugte. Ulrich Eisenburger stand am ersten Brett sehr ausgeglichen und konnte auch in ein Remis abwickeln, was uns 3:1 in Führung gehen ließ.
Doch leider sollte alles anders kommen. In Zeitnot hat Alica den Läufer ihres Gegners auf der langen Diagonalen übersehen weshalb sie die Qualität abgeben musste. Theoretisch hatte sie kurz darauf zwar immer noch eine Gewinnstellung, jedoch ist es schwierig den Gewinnweg in Zeitnot und unter Frustration noch zu finden. Von dort aus sollte es abwärts gehen und Alica musste die erste Niederlage der Saison einbüßen.
Trauriger jedoch ist das, was sich am dritten Brett abspielte. Noah stand stark auf Gewinn, jedoch ging die Ausdauer in der fünften Stunde aus und im Endspiel hatte er Schwierigkeiten einen Plan zu finden. Sein Gegner bat ihm das Remis an, wodurch die Mannschaft mit 3,5:2,5 gewinnen würde, doch nun musste Noah eine unangenehme Entscheidung treffen. Auf der einen Seite die Annahme des Remis, welche an seiner altruistischen Seite appelliert auf der anderen Seite das Ablehnen und versuchen die gewonnene Stellung zu verwerten. Noah entschied sich für letzteres und ignorierte die Ermüdungssignale seines Geistes. In einer klassischen Heldengeschichte würde er für diese Entscheidung belohnt werden, jedoch musste er wahrscheinlich die unangenehmste Niederlage bislang erleben und hat den Mannschaftssieg leider verspielt, wodurch es nur zu einem 3:3 und damit einem Remis kam.
Trotzdem war das Remis nicht zwingend vorab abzusehen, weswegen der Mannschaftsführer stolz auf seine Mannschaft ist. Damit geht unsere zweite Mannschaft in die wohlverdiente Weihnachtspause.
Brett | SV Turm Hohenlimburg 2 | KS Iserlohn | Ergebnis |
1 | Eisenburger, Ulrich (DWZ 1633) | Armoneit, Thomas (DWZ 1951) | 1/2:1/2 |
2 | Albrandt, Lennart (DWZ 1492) | Lück, Kai (DWZ 1931) | 1/2:1/2 |
3 | kleine Kamphake, Noah (DWZ 1421) | Schulte-Bräucker, Horst (DWZ 1818) | 0:1 |
4 | Hövelmann, Alica (DWZ /) | Taheri, Amir (DWZ 1498) | 0:1 |
5 | Jarrouj Zoudi, Yoliano (DWZ /) | Kübler, Guillherme (DWZ 1048) | 1:0 |
6 | von Bargen, Henning (DWZ 1268) | Doulgeris, Dimitrios (DWZ /) | 1:0 |