Rückblick auf die Vereinsmeisterschaft 2024

Auch in diesem Sommer haben wir wieder unsere Vereinsmeisterschaft ausgerichtet. 12 Schachfreunde kämpften dieses Jahr um die Vereinskrone. Zunächst gab es eine Gruppenphase als Rundenturnier. Die Plätze 1 und 2 beider Gruppen spielten anschließend die Podiumsplätze untereinader aus. Genaueres zum System kann man sich in diesem Artikel vom Anfang der Vereinsmeisterschaft durchlesen. Vielen Dank an Marc für die Leitung und Organisation des Turniers!

Gruppe A

Zu Beginn des Turniers sah die Rangliste in Gruppe A wie folgt aus:

1813Kai
1788Peter Z.
1659Marc
1431Siegfried
1268Henning
Diego

Und schon früh kam es zu spannenden Partien im Kampf um die Finalplätze. Kai startete mit 2 Punkteteilungen gegen Peter Z. und Marc ins Turnier. Gerade die Partie gegen Marc war jedoch alles andere als friedlich. Im Endspiel verpasste Kai den Gewinn mit seinem Läufer gegen Marcs Freibauern:

Marc und Peter lieferten sich ein langes Theorieduell an dessen Ende Marc aufgrund einer Fehleinschätzung etwas Material aufgab. Leider stellte sich die gewünschte Kompensation nicht ein und die Stellung geriet schnell außer Kontrolle. Mit diesem wichtigen Sieg war Peter Z. früh an der Spitze des Turniers.

Marc wusste, dass er seine Partie gegen Siegfried unbedingt gewinnen musste. Durch ein riskantes Figurenopfer konnte er einen Freibauern erzeugen und wollte nun am Königsflügel durchbrechen. Kurz bevor Siegfried die Stellung stabilisieren konnte griff er entscheidend fehl. Mittels zweitem Freibauer war Marc nicht mehr zu stoppen und holte einen sehr wichtigen Punkt im Turnierkontext.

Kai spielte in der Eröffnung gegen Siegfried zu unvorsichtig und plötzlich konnten beide Spieler ihren Augen nicht so richtig trauen, als die schwarze Dame auf f6 gefangen wurde. Das schnelle 1-0 für Siegfried bedeutete auch, dass alle mit Ambitionen auf den Gesamtsieg auf Schützenhilfe von Peter oder Marc hoffen mussten.

Jedoch ließen Marc und Peter als Favoriten in den verbleibenden beiden Partien nichts mehr anbrennen. So standen die beiden Finalisten der Gruppe A fest:

Peter Z.MarcSiegfriedKaiDiegoHenning
4,5Peter Z.111/211
3,5Marc011/211
2,5Siegfried0011/21
2Kai1/21/201
0,5Diego001/2
0Henning0000

Gruppe B

1910Felix
1803Alica
1492Lennart
1419Jürgen
1130Hans
Yoliano

Direkt zu Beginn zeigte sich Alica in bestechender Form. Sie konnte Felix mit Schwarz in der Eröffnung überraschen und eine angenehme Stellung erhalten. Aus der besseren Struktur wurde zügig ein Mehrbauer und später sogar eine Gewinnstellung. Doch Felix konnte sich noch in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel retten, welches Remis endete.

Lennart musste nach überzeugendem Theoriewissen Alicas im Mittelspiel eine Qualität geben um den starken weißen Läufer auf e6 zu entfernen. Doch Lennart gab sich noch lange nicht geschlagen und bei einem vermeintlich unbedeutenden Königszug wählte Alica das falsche Feld. Mithilfe des nun drohenden Doppelangriffs gewann Lennart eine Figur zurück. Letztendlich sollte dies jedoch nicht reichen und der herausgespielte weiße Freibauer in der d-Linie entschied die Partie zugunsten von Alica.

Auch gegen Felix stiftete Lennart Chaos auf dem Brett. Mittels doppeltem Figurenopfer wollte er einen Mattangriff auf den geschwächten, schwarzen König einleiten. Fast wäre dieser auch durchgeschlagen, doch das Zurückopfern einer der beiden Leichtfiguren hatte Lennart übersehen. So konnten zunächst alle Drohungen verhindert werden. Nachdem auch noch die Damen getauscht wurden, gab es keinen Angriff mehr für Weiß und Felix konnte zum Sieg abtauschen.

Insgesamt lief es weniger dramatisch als in Gruppe A und es gab fast ausschließlich Favoritensiege. Der Endstand:

FelixAlicaLennartYolianoJürgenHans
4,5Felix1/21111
3,5Alica1/2111
3Lennart00111
2Yoliano0011
0,5Jürgen00001/2
0,5Hans00001/2

Endrunde

In der Endrunde wurde ein weiteres Rundenturnier gespielt, wobei die Farben im Vergleich zu den Begegnungen in der Gruppenphase umgedreht wurden.

Runde 1: Marc – Peter, Alica – Felix

Peter baute sich stückweise eine immer bessere Stellung auf. Schließlich sah Marc sich gezwungen eine Figur für 2 Bauern zu opfern und einen Angriff gegen den schwarzen König zu generieren. Bereits kurz später patzte Peter grob und erlaubte Marc eine schöne Taktik aufs Brett zu bringen, welche die Partie auf den Kopf stellte. Doch auch Marc hatte seine Schwierigkeiten die Stellung zu verwerten. Letztendlich musste Marc die beiden verbleibenden Bauern mittels Turmopfer stoppen und sich mit einem Remis zufrieden geben.

Lange Zeit blieb die Partie zwischen Alica und Felix im Gleichgewicht. Erst nach der Zeitkontrolle ergab sich die erste Chance für Felix die weiße Stellung zu infiltrieren, doch aufgrund einer Fehleinschätzung blieb diese ungenutzt. Kurz später, während der zweiten Zeitnotphase kippte die Stellung jedoch erneut. Nach einem Fehlgriff war das Abtauschen ins Bauernendspiel nicht mehr abzuwenden. Durch ein Zugzwang-Motiv wurde die Partie zugunsten von Felix entschieden.

Runde 2: Alica – Marc, Felix – Peter

Während Peter und Felix ein relativ eventloses Remis schlossen ging es für Marc und Alica um die beste Ausgangsstellung fürs Finale. Leider konnte Alica ihre starke Form aus Dortmund (Die zweite Runde wurde nach dem Sparkassen Chess Open gespielt. Mehr dazu in der Monatszusammenfassung von Marc) nicht aufrechterhalten. Unter Zeitrduck geriet sie ins Hintertreffen und verlor bald entscheidend Material. Marcs souveräne Umwandlung in den vollen Punkt lies keine Chancen mehr zu.

Runde 3: Marc – Felix, Peter – Alica

Nun trafen in der letzten Runde die beiden Führenden Marc und Felix (je 1,5 Punkte) aufeinander. Peter (1 Punkt) war beiden dicht auf den Fersen könnte auch noch in die Titelvergabe eingreifen. Aus der Eröffnung heraus war die Stellung zwischen Marc und Felix objektiv ausgeglichen. Doch das Gleichgewicht war sehr instabil, die schwarze Struktur wies Schwächen auf, dafür blieb Weiß längere Zeit unterentwickelt. Ein unvorteilhafter Tausch im Zentrum brachte den schwarzen Figuren die nötige Aktivität um den weißen König zu bedrängen.

Marc verteidigte sich zäh und erlaubte keinen konkreten Durchbruch. Doch dann griff er verfrüht zu einem ungedeckten Bauer, wonach Felix taktisch Material gewinnen konnte. Springer, Läufer und Mehrbauer waren mittelfristig dem weißen Turm überlegen. Marc setzte alles auf eine Karte und tauschte den Turm gegen die beiden Figuren. Im Bauernendspiel entschied jedoch erneut ein Zugzwang-Motiv die Partie und damit das Turnier.

Felix konnte sich mit 2,5/3 Punkten in der Endrunde durchsetzten und ist neuer Vereinsmeister.

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