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Am vergangenen Samstag, dem 01.02.2025, spielte unsere zweite Mannschaft gegen den SV Menden. Diesmal aber gegen deren dritte Mannschaft, welche vorrangig aus Spielern besteht, die im Jahr 2006 oder später geboren sind. Gerade die jungen Spieler sind besonders heiß auf einen Sieg und daher dürfen wir keinen Wert auf unseren Favoritenstatus eingangs des Matches legen.
Anders als sonst war diesmal von Anfang an klar, dass wir mit unseren Stammspielern antreten werden, was in der aktuellen Phase der Bezirksliga bitter nötig ist. Wenn wir weiterhin Chancen auf den Aufstieg bewahren wollen, müssen wir diesen und den folgenden Spieltag gegen die aktuellen Schlusslichter der Bezirksliga gewinnen. Aber wie schwierig sowas ist, haben uns die jungen Mendener eindrucksvoll gezeigt.
Mit einer guten und entspannten Stimmung startete der Spieltag. Auf allen Brettern zeigte sich schnell, dass heute Kampfschach gespielt werden soll. So sah man seltene Gäste, wie die holländische Verteidigung oder auch Lettisch.
Letzteres wurde natürlich von niemand geringerem als unserem Spezialisten für Gambits und allem Dubiosen gespielt. Scheinbar eine gute Wahl in diesem Match, denn schon nach zehn Zügen hatte Lennart Albrandt eine Figur gewonnen. Die Umwandlung in einen vollen Punkt ließ noch eine Weile auf sich warten, aber er war uns schon sicher.
Indes hatte Alica Hövelmann eine typische Falle gegen die holländische Verteidigung ausgenutzt, weshalb ihre Gegnerin schnell einen Bauer und eine Qualität weniger hatte. Leider fand ihre Gegnerin nicht ins Spiel und nicht lang später übersah sie eine Springergabel auf Dame und König und gab nach einer Dreiviertelstunde auf. Somit standen wir schon früh halbwegs sicher 2:0 in Führung.
Während die Partien an den Brettern 6,4 und 3 noch sehr ausgeglichen begannen, war die Partie von Marc André Ploeger früh deutlich besser für diesen. Marc gewann früh das Theorieduell und dadurch direkt einen Bauer. Doch er dachte, dass er taktisch seinen Bauer abdecken kann und dadurch eine Figur gewinnen würde. Aber Fabio Plümper konnte ohne Probleme den Bauer einsammeln, da Marc eine defensive Ressource übersah, ab welchem Zeitpunkt Weiß zwar einen Bauer mehr hatte, aber nahezu alle Leichtfiguren waren nun abgetauscht und er fand sich in einem Endspiel mit zwei Türmen pro Seite wieder. Ab hier verteidigte sich Fabio Plümper sehr gut, so dass Marc nur noch einen kleinen praktischen Vorteil besaß, aber es objektiv ausgeglichen war.
Peter Herröder fand sich in einer Partie mit heterogenen Rochaden auf der angreifenden Seite wieder. Er opferte einen Randbauer, um mit seinem Turm ein Tempo auf den gegnerischen Springer zu bekommen und gleichzeitig in die gegnerische Stellung einzudringen. Diesem Druck nicht ganz gewachsen, übersah sein junger Gegner die aufgestellte Mattdrohung, wodurch wir mit einem 3:0 in Führung gingen.
Wie schon die letzten Male sollte dies nicht der Beginn eines klaren Sieges gewesen sein. Während das Endspiel von Marc größtenteils ausgeglichen war, haben sich sowohl Noah kleine Kamphake, als auch Yoliano Jarrouj einen kleinen, aber angenehmen Vorteil erarbeitet.
Doch das Desaster nahm seinen Lauf. Yoliano, nicht zufrieden mit seiner Bauernstruktur nach dem Abtausch eines Turmpaars, wollte mehr und griff Dame und Turm gleichzeitig mit einem Bauern an. Was er dabei jedoch übersah war, dass der Turm in der Lage ist, die Dame zu decken und gleichzeitig den Bauern an Yolianos Dame zu fesseln. Somit verlor er einen Turm und musste sich nach einer aussichtslosen Verteidigung doch geschlagen geben. Das bedeutete gleichzeitig Yolianos erste Niederlage seitdem er für unseren Verein spielt.
Auch Marc machte in einem langen Turmendspiel irgendwann einen folgenschweren Fehler. Durch eine Ablenkung des Turms erhielt Fabio Plümper eine neue Dame. Somit hatte Marc drei Bauern und einen Turm, um sich gegen die Dame plus Bauer zu verteidigen. Zu seinem Glück hat Noah weiterhin einen guten Vorteil behalten und war jederzeit bereit, sobald Marcs Partie verlustig gehen sollte, ein Remis aus besserer Stellung abzugeben.
Einige Zeit später einigte man sich dann endlich aufs Remis. Doch nicht an Noahs Brett, sondern an Marcs. Zu dessen Glück war die Stellung nur mit Turm und einem Bauer gegen Dame deutlich einfacher zu spielen. Man verliert sowieso bei bestem weißen Spiel und solange wie man nicht einzügig oder zweizügig die letzte Verteidigung des schwarzen Königs verliert kann man gut die Züge rausblitzen. Indes war es schwierig für den Weißen durchzubrechen und bei immer schneller tickenden Uhr kam es zur friedlichen Versöhnung via eines Remisangebots.
Nun bot auch Noahs Gegner Remis an, doch da er nun nicht mehr den Druck verspürte den Spieltag für uns gewinnen zu müssen, spielte er weiter um Erfahrung zu sammeln. Doch leider wurde diese Entscheidung nicht belohnt. Die Ideen, wie man die Stellung gewinnen kann, vertauschte er und musste nun aufpassen nicht zu verlieren. Doch so kam es und wir haben nach einem guten Start doch nur 3,5:2,5 gewonnen. Doch wie gesagt ist dies keine Schande gegen die unterbewerteten Spieler der dritten Mendener Mannschaft.
Hauptsache wir machen den nächsten Spieltag am 01.03.2025 gegen die KS Hagen/Wetter nicht zu einem weiteren Krimi. Wir werden auswärts spielen und hoffen daher, siegreich heimzukehren, um in den spielfreien Tag mit einem guten Gefühl reingehen zu können.
Die Aufstellung sah wie folgt aus:
Brett | SV Turm Hohenlimburg 2 | SV Menden 3 | Ergebnis |
1 | Ploeger, Marc André (DWZ 1743) | Plümper, Fabio (DWZ 1501) | 1/2:1/2 |
2 | Hövelmann, Alica (DWZ 1763) | Lueg, Lisa (DWZ 1487) | 1:0 |
3 | Jarrouj Zoudi, Yoliano (DWZ Restp.) | Grabowski, Luan (DWZ 1494) | 0:1 |
4 | Herröder, Peter (DWZ 1645) | Schelte, Moritz (DWZ Restp.) | 1:0 |
5 | Albrandt, Lennart (DWZ 1549) | Struck, Jonas (DWZ 1244) | 1:0 |
6 | kleine Kamphake, Noah (DWZ 1401) | Ohrmann, Karl-Heinz (DWZ 1473) | 0:1 |