Solltet ihr jemals in eurer Partie in den Genuss kommen dürfen mit Springer und Läufer Matt setzen zu dürfen – fühlt euch geehrt, da es sehr selten vorkommt. Sollte es aber trotz wenig praktischer Bedeutung dazu kommen, dann solltet ihr bestens darauf vorbereitet sein. Zuerst müsst ihr wissen, dass ihr den König nur in der Ecke mit der Farbe eures eigenen Läufers Matt setzen könnt, sollte er nicht freiwillig nachhelfen. Wie schon in den Endspielen zuvor müsst ihr dem Gegner die Felder rauben und ihn einsperren. Geschickt platziert können die Figuren den Feind selbst ohne König im Zaum halten. Bild 1 zeigt eine solche Barriere in Aktion. Schwarz befindet sich in der weiß-farbenen Ecke und kann dort folglich Matt gesetzt werden. Da er unter keinen Umständen entkommen kann, hat der weiße König genug Zeit um sich gemütlich zu nähern. Die Schlüsselfelder für den eigenen König sind diesmal diejenigen Felder, die von der Ecke mit der Farbe des eigenen Läufers aus mit einem Rösselsprung erreichbar sind.
In Bild 2 zieht der weiße König nach b6 in Opposition und kann in Folge dessen in 3 weiteren Zügen gewinnen. Schwarz wurde um das Feld a7 beraubt und muss mit dem König nach a8. Jetzt nicht Lb7+, da ihr mit dem Springer von keinem erreichbaren Feld aus auf b8 Schach geben könnt und nicht ein Patt erreichen wollt. Ihr müsst also den Springer zuerst ziehen. Der schwarze König wird von nun an durch den weißen König und Läufer festgehalten. Se7 und Sf6 sind jetzt gleichermaßen legitim. Der König muss nach b8, wonach ihr dann entweder auf c6 oder d7 Schach gebt – je nach dem wo ihr hingegangen seid. Der König geht seinen letzten Gang nach a8 und wird mit dem Läufer durch den Zug Lb7# Matt gesetzt. Bis das Matt’en einwandfrei sitzt, wird mit Sicherheit noch das ein oder andere Tröpfchen Schweiß fließen. Für dieses komplett ausanalysierte Endspiel gibt es ein sehr bekanntes Verfahren (Algorithmus) das zum Beispiel in der Endspielenzyklopedie des 21 Jahrhunderts von Dr. Karsten Müller zu funden ist und dort ausgiebig behandelt wird.
Wenn sich Schwarz in der folgenden Übungsstellung richtig verteidigt braucht ihr im besten Fall 30 Züge zum Mattsetzen. Der feindliche König wird sehr bestrebt sein sich nicht an den Rand oder eine schwarze Ecke drängen zu lassen und bestenfalls ins Zentrum zu laufen. Habt ihr den König in eine Ecke gedrängt, dann solltet ihr ihn nicht wieder entwischen lassen, denn es gilt: Nach 50 Zügen endet eine Partie mit Unentschieden, wenn kein Bauer gezogen hat und keine Figur geschlagen wurde. Durch einen Klick auf das linke Symbol „Neue Partie“ könnt ihr euren Selbstversuch jedoch beliebig oft wiederholen und von vorne beginnen.
Mit freundlicher Unterstützung von der ChessBase GmbH [1].
Wenn euch Fritz gefällt, dann vielleicht auch die vielen anderen Produkte von Chessbase – wie zum Beispiel das Computerspiel Fritz 15 oder das professionelle Datenbank-Programm Chessbase 13 zur eigenen Partieverwaltung und Spielvorbereitung.
[1] ChessBase GmbH, https://de.chessbase.com/
Hallo Schach Team
„und wird mit dem Läufer durch den Zug Lb7# Matt gesetzt“
Das geht hier aber mit einem schwarzfarbigen Läufer nicht
Vele Grüsse: rainer
Mit der Läuferfarbe ändert sich natürlich auch die Farbe der Ecke in der man Matt erzwingen kann.