
Am vergangenen Samstag, den 12.04.2025, spielten wir, wie so oft, zuhause gegen den TSV Hagen in der letzten Runde der Bezirksliga 24/25. In dieser Partie geht es um alles. Vor dem Spieltag standen wir auf Platz 1 der Tabelle und der TSV auf Platz 3. Ebenfalls hatte der SV Letmathe Aufstiegschancen, welcher gegen die KS Hagen/Wetter spielt. Sollten wir gewinnen, würden wir alleiniger Erster werden, jedoch sollte es ein sehr spannender Kampf werden.
Beide Mannschaften waren leicht ersatzgeschwächt. Doch während bei uns unser drittes Brett, Yoliano Jarrouj fehlte, fehlte bei dem TSV Thomas Wessner an Brett 6. Somit durften drei unserer Spieler aufrutschen, während unsere Gegner nur Ersatz finden mussten. Ein leichter, wenn auch verkraftbarer Nachteil. Stattdessen hat Hermann Bernard in der Bezirksliga sein Debüt gegeben.
Der Spieltag begann pünktlich um 15 Uhr und Felix Gieseler und Jürgen Raue kamen, um den Kampfgeist hochzuhalten. Doch schon nach wenigen Minuten blitzte Peter Herröder in eine unangenehme Stellung rein. In einem Drachen Sizilianer bekam der weiße den typischen Angriff gegen den exponierten g6. Als dann der Läufer sich auf h6 zum Abtausch anbot willigte Peter schnell ein, wodurch die Partie schnell sehr einseitig wurde.
Am ersten Brett wurde Marc André Ploeger von seinem Gegner mit der englischen Eröffnung überrascht, doch er kannte glücklicherweise die seltene Nebenvariante genau so gut wie sein Gegner, weshalb man sich auf einen langen Kampf freuen konnte. Auch bei Alica Hövelmann kam es anders als erwartet, jedoch wurde sie positiv überrascht. Spannend wurde es an Brett 4. Denn dort ging es in die dritte Runde zwischen Lennart Albrandt und Arndt Sternberg. Diesmal hatte Lennart Weiß und wollte den Score wieder ausgleichen.
Während Hermann gut ins Spiel fand konnte Noah kleine Kamphake seinen Gegner in der Eröffnung überspielen und alle Figuren auf die dritte Reihe oder weiter zurückdrängen. Zwar musste er noch einige Zeit kämpfen, aber hier schien der Punkt sicher. Doch nach einiger Zeit verlor Hermann aufgrund eines Abzugsangriffs eine Qualität und war nun im Hintertreffen. Der Start war nicht der beste für unsere Mannschaft, doch bislang haben wir es immer geschafft einen Kampf zu bieten.
Während Peters Niederlage immer näher kam, hat Lennart es geschafft einen gefährlichen Angriff zu entfachen. Es schien so, als müsste ein Opfer die Stellung sofort gewinnbringend aufbrechen können. Unter besten Bemühungen fand er leider kein adäquates Opfer. Nachdem Peter aufgab hatte Lennarts Gegner Remis geboten und Lennart, mit deutlich weniger Zeit, nahm an. Leider hätte er seinen Turm opfern können, um einen verheerenden Angriff zu entfachen. Vielleicht hätte Lennart also doch weiterspielen sollen.
Doch der erste Hoffnungsschimmer kam auf. Sowohl Noah als auch Alica hatten einen Bauern gewonnen. Während Noahs Gegner versuchte mit seinen Bauern die Königsstellung zu öffnen hatte er einen Bauern abgegeben und gleichzeitig Noahs Angriff verstärkt. Auch Alica konnte die gegnerische Stellung aus der Harmonie reißen und spielte auf ein Ergebnis. Und dann gewann Hermann. Warte was?
Hermanns Gegner gewann zwei weitere Bauern neben der Qualität, doch er trieb Hermanns König dabei immer weiter nach vorne. Hätte Olaf Pothenick weiter Schach gegeben hätte er gewonnen, doch er hatte Angst vor dem Freibauer, welchen Hermann kreiert hatte. Der Freibauer, welcher dem schwarzen König das letzte Fluchtfeld nahm. Hermann bekam ein Matt in 2 serviert und nahm dieses Geschenk dankend an.
In Marcs Partie wurden die Figuren lange rummanövriert und die Zeit ging immer weiter runter. Als Marc erkannte, dass seine Mannschaft am gewinnen war und er keine weiteren aktiven Pläne in seiner Stellung hatte, bot er Remis an und sein Gegner schlug schnell ein, welcher nur noch wenig Zeit hatte in einer ihm unklaren Stellung. Vielleicht hätten wir auch hier weiterspielen sollen.
Draußen analysierten die Spieler gemeinsam die aktuelle Lage und schnell war klar, dass wir 4:2 gewinnen werden. Und falls doch nicht, dann mindestens mit 3,5:2,5, da Noah nicht mehr verlieren konnte, wie Felix sagte. Doch dann kam Peter rein und sagte, dass Noah seine Stellung versaut hätte. Matt in 2. Wir haben die Partie zurückgeschenkt. Als wir nachschauten wie Letmathe gespielt hatte kam der Schlag ins Gesicht. Sieg für Letmathe mit 5:1. Wir werden Zweiter. Alicas Sieg, welchen sie stark vorgetragen hatte, fiel in den Hintergrund. Ein enttäuschendes Ergebnis nach einer solch fantastischen Saison. Schach ist brutal. Mit einem Mal kann alles zusammenbrechen. Eine Unachtsamkeit und es ist alles vorbei.
Zusammenfassend kann man sagen, dass unsere Saison dennoch wirklich fantastisch war. Wir haben keinen einzigen Spieltag verloren und zwei der drei Spieltage die Remis ausgingen hatten wir abgeschenkt. Wir hoffen, dass wir in der nächsten Saison wieder eine solch starke Mannschaft aufstellen können. Doch erstmal müssen wir unsere erste Mannschaft zurück in die Verbandsliga bringen. Erst dann erscheint der Aufstieg in der Verbandsklasse vernünftig.
Die Aufstellung sah wie folgt aus:
Brett | SV Turm Hohenlimburg 2 | TSV Hagen | Ergebnis |
1 | Ploeger, Marc André (DWZ 1743) | Schwierzy, Heinz (DWZ 1907) | 1/2:1/2 |
2 | Hövelmann, Alica (DWZ 1776) | Schulte, Stephan (DWZ 1774) | 1:0 |
3 | Herröder, Peter (DWZ 1645) | Deinert, Wolfgang (DWZ 1636) | 0:1 |
4 | Albrandt, Lennart (DWZ 1558) | Sternberg, Arndt(DWZ 1626) | 1/2:1/2 |
5 | kleine Kamphake, Noah (DWZ 1401) | Kneffel, Markus (DWZ 1616) | 0:1 |
6 | Bernard, Hermann (DWZ 1354) | Pothenick, Olaf (DWZ 1247) | 1:0 |